Autonome Schiffe zum Schutz der Adria und der Ökosysteme

Autonome Schiffe im Dienste des Schutzes der Adria: Zusammenarbeit kroatischer und italienischer Wissenschaftler zum Schutz der Ökosysteme

Autonome Schiffe werden zu einem wichtigen Werkzeug beim Schutz der Adria, da sie Wissenschaftlern ermöglichen, Seegraswiesen zu überwachen und in Echtzeit auf Bedrohungen zu reagieren. Das BRIGANTINE-Projekt bietet einen innovativen Ansatz zum Umweltschutz

Autonome Schiffe im Dienste des Schutzes der Adria: Zusammenarbeit kroatischer und italienischer Wissenschaftler zum Schutz der Ökosysteme
Photo by: objava za medije/ objava za medije

Die Adria wird aufgrund ihrer natürlichen Schönheit und ihres bedeutenden Ökosystems zunehmend zum Fokus zahlreicher internationaler Projekte, die auf den Umweltschutz ausgerichtet sind. Eine dieser wichtigen Initiativen ist das BRIGANTINE-Projekt, das im Rahmen des Interreg-Programms Italien-Kroatien durchgeführt wird. Das Projekt konzentriert sich auf die Überwachung und den Schutz von Seegraswiesen, die entscheidend für das Gleichgewicht des marinen Ökosystems sind, unter Einsatz fortschrittlicher Technologie autonomer Oberflächenfahrzeuge (ASV). Diese Fahrzeuge bieten eine innovative Lösung zur Datenerfassung, insbesondere in Gebieten, die für menschliche Ressourcen schwer zugänglich sind. Die Finanzierung des Projekts erfolgt durch die Europäische Union, während italienische und kroatische Konsortien gemeinsam an der Entwicklung von Technologien zur Überwachung von Ökosystemen arbeiten.


Das BRIGANTINE-Projekt wurde im Juni 2024 gestartet und wird von der Europäischen Union im Rahmen des grenzüberschreitenden Kooperationsprogramms Interreg Italien-Kroatien finanziert. Hauptpartner des Projekts sind das Ruđer Bošković-Institut (IRB) und die Polytechnische Universität Marche in Italien. Zu den weiteren teilnehmenden Institutionen gehören die Universität Udine und das Konsortium CORILA aus Venedig. Das Hauptziel dieses Projekts besteht darin, effizientere Instrumente zur Überwachung von Ökosystemen zu entwickeln, indem eine Datenbank erstellt wird, die schnellere und präzisere Reaktionen auf potenzielle Bedrohungen für Unterwasserwiesen ermöglicht. Die im Rahmen des Projekts durchgeführten Forschungsarbeiten verbessern die Zusammenarbeit von Wissenschaftlern und Fachleuten aus verschiedenen Bereichen wie Biologie, Ingenieurwesen und Ozeanografie und legen so den Grundstein für einen langfristigen Umweltschutz.


Fortschrittliche Technologie und autonome Fahrzeuge


Der Einsatz autonomer Oberflächenfahrzeuge im BRIGANTINE-Projekt bringt eine völlig neue Dimension in das Verständnis des marinen Ökosystems. Diese Fahrzeuge sind mit hochauflösenden Kameras und fortschrittlichen Sensoren ausgestattet, die es ermöglichen, wichtige Daten über die Wasserqualität, Temperatur, den Salzgehalt und das Vorhandensein von Schadstoffen zu erfassen. Diese Daten werden dann zur Erstellung detaillierter Karten der Verteilung von Seegraswiesen und anderen wichtigen Pflanzenarten verwendet. Aufgrund ihrer Autonomie können die Fahrzeuge über längere Zeiträume ohne menschliches Eingreifen betrieben werden, was die Kosten erheblich senkt und die Effizienz der Datenerfassung erhöht.


Dr. Mirta Smodlake Tanković vom Meeresforschungszentrum in Rovinj, die kroatische Projektleiterin, erklärte, dass autonome Fahrzeuge es Wissenschaftlern ermöglichen, Informationen in Echtzeit aus schwer zugänglichen Meeresgebieten zu sammeln, was eine schnellere Reaktion auf potenzielle Bedrohungen ermöglicht. Die durch diese Fahrzeuge gesammelten Daten werden auch in größere Datenbanken integriert, die lokalen Behörden und Institutionen bei der Entscheidungsfindung im Umweltschutz helfen werden.


Breite Zusammenarbeit zum Schutz der Adria


Das BRIGANTINE-Projekt wird in Zusammenarbeit mit mehreren internationalen und nationalen Institutionen durchgeführt. Auf der italienischen Seite gehören dazu die Polytechnische Universität Marche und das Konsortium CORILA, während auf der kroatischen Seite die Universität Zagreb und das Ruđer Bošković-Institut beteiligt sind. Das Hauptziel dieser Zusammenarbeit ist die Entwicklung von Instrumenten und Methoden zur langfristigen Überwachung von Seegraswiesen, um einen nachhaltigen Rahmen für den Schutz des marinen Ökosystems der Adria zu schaffen.


Neben technischen Lösungen fördert das Projekt auch die Bildung und Einbindung lokaler Gemeinschaften in Umweltaktivitäten. Zahlreiche Seminare und Workshops wurden organisiert, um lokale Interessengruppen über die Bedeutung des Schutzes von Seegraswiesen und die Verwendung autonomer Fahrzeuge im Meeresschutz aufzuklären. Diese Zusammenarbeit zwischen Italien und Kroatien ist ein Beispiel für eine erfolgreiche grenzüberschreitende Zusammenarbeit zum Schutz eines gemeinsamen Naturressourcen.


Langfristige Vorteile des BRIGANTINE-Projekts


Das BRIGANTINE-Projekt trägt nicht nur direkt zum Schutz der Meeresumwelt bei, sondern hat auch weiterreichende Auswirkungen auf den globalen Klimaschutz. Seegraswiesen fungieren als wichtige Kohlenstoffspeicher und helfen, die Menge an CO2 in der Atmosphäre zu reduzieren. Das Verschwinden dieser Ökosysteme könnte katastrophale Folgen nicht nur für die Biodiversität der Adria, sondern auch für die Klimastabilität haben. Dank der im Rahmen dieses Projekts gesammelten Daten können Wissenschaftler Strategien zum langfristigen Schutz dieser wichtigen Lebensräume entwickeln.


"Dieses Projekt bringt revolutionäre Veränderungen in die Art und Weise, wie wir den Umweltschutz angehen. Die durch autonome Fahrzeuge gesammelten Daten ermöglichen uns ein besseres Verständnis von Bedrohungen und die Chance auf schnellere Reaktionen", erklärt Dr. Mirta Smodlake Tanković. Angesichts der Komplexität und Empfindlichkeit mariner Ökosysteme stellt BRIGANTINE einen entscheidenden Schritt zum Schutz der Adria und zur Schaffung nachhaltiger Rahmenbedingungen für zukünftige Generationen dar.

Erstellungszeitpunkt: 13 September, 2024
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